Kontakt an der Leine - NEIN, danke!

Kontakt an der Leine - NEIN, danke!

Ein heiß diskutiertes Thema unter Hundehaltern - DER KONTAKT AN DER LEINE! Und täglich grüßt das Murmeltier!!!

Wie häufig erlebt man es, dass man mit seinem Hund bzw. seinen Hunden an der Leine unterwegs ist und auf andere Hunde trifft, die auch angeleint sind. Je nach Region und je nach gesetzlicher Regelung schon verdammt häufig. Und wie oft hört man die Kommentare: "Darf ihrer nicht spielen?" - "Meiner tut nix!" - "Die müssen sich kennenlernen!" usw.

Warum Menschen das immer wieder denken, dass Hunde andere Hunde IMMER und ÜBERALL kennenlernen müssen, werden wir nie verstehen. Wollen Menschen immer jeden kennenlernen oder schlimmer noch, jeden mögen?

Vor einiger Zeit noch auf unserer Gassirunde gehört, von einer Dame mit einer süßen, kleinen Mischlingshündin: "Magst du meine Emmi nicht?" (Fragte sie übrigens unsere Nane...!) Unsere Madame komplett ignorant an der niedlichen Emmi vorbei und weiter ging es. Ich war stolz wie Bolle, weil Nane schon mal nervig sein kann an der Leine, das Frauchen von Emmi komplett verstört, warum unsere Große nicht mit ihrer kleinen Süßen spielen wollte...

Es gibt gute Gründe warum man seinen Hund an der Leine nicht mit anderen Spielen lassen sollte - bzw. direkter Kontakt an der Leine zu anderen Hunden grundsätzlich zu vermeiden ist. Egal ob nun beide Hunde an der Leine sind oder nur einer der Hunde - Kontakt an der Leine? NEIN, danke!

  1. Grundsätzlich gilt, dass der Hund an der Leine von uns, als Halter, geführt wird. Er verlässt sich auf uns und wir sind dafür da, dass er in diesem Bereich seine Ruhe hat. Wenn wir nun zulassen, dass ihn ein anderer Hund an der Leine bedrängt, kann das oftmals hart erarbeitete Vertrauen in uns, ganz schnell mal verloren gehen. Außerdem ist es auch nicht unbedingt förderlich für die Leinenführigkeit, die man ja auch nicht mal eben so trainiert hat. 
  2. Es gibt viele ängstliche Hunde, die es überhaupt nicht leiden können, wenn sie an der Leine von anderen Hunden bedrängt werden. Durch die Leine haben sie absolut keine Fluchtmöglichkeit und es ensteht purer Stress für die armen Tiere. Das kann ein normal fröhlicher Hund und sein Halter vielleicht nicht verstehen, aber wer einen ängstlichen Hund hat, der weiß, wie schwer der Weg da manchmal sein kann. 
  3. Natürlich gibt es auch die Fellnasen, die schon mal schlechte Erfahrungen an der Leine gemacht haben oder grundsätzlich nicht auf Kontakt zu anderen Artgenossen stehen. Das man den Hunden keinen Gefallen tut, wenn die sich dann an der Leinen "kennenlernen" dürfte ausser Frage stehen.
  4. Speziell bei Hündinnen kann es oftmals sein, dass sie angeleint sind, weil sie eventuell läufig sind. Das man da nicht unbedingt auf einen lustigen Rüdenbesuch bei der Hündin steht, ist auch mehr als klar. 
  5. Mögliche Krankheiten oder auch Verletzungen beim angeleinten Hund - Krankheiten und auch Verletzungen sieht man oft nicht auf den ersten Blick. Deshalb gilt auch hier: Wenn der Hund angeleint ist, dann muss er nicht jeden kennenlernen und auch keinen Kontakt zu anderen Vierbeinern haben. 
  6. Hunde können sich beim Spiel an der Leine übel verletzen und auch der Halter ist da nicht viel sicherer. Wer schon mal eine Flexileine in der Kniekehle hatte oder gesehen hat, wie sie sich um den Hals des eigenen Hundes schlängelt und der andere Hund gerade wieder Gas geben möchte, der weiß was Panik bedeutet. 
  7. Hunde haben super Nasen und können meist verdammt gut riechen. Die müssen sich also nicht mit Hautkontakt (Fellkontakt) berühren, nur damit sie wissen, wer der andere Vierbeiner ist. Das bekommen unsere Hunde auch aus einer guten Entfernung hin. 

Unser Fazit in dieser Angelegenheit: Leinenkontakt muss nicht sein und hat häufig mehr Nachteile als Vorteile - für Mensch und Hund. Wenn die Hunde gemeinsam toben oder laufen sollen, dann lieber ohne das Ding am Hals. Sollte der andere Halter mit angeleintem Hund seinen Hund nicht von der Leine machen wollen, dann hat er mit Sicherheit einen guten Grund dafür und man muss ihn / sie nicht fragen "WARUM? WIESO? WESHALB?", sondern man kann es einfach akzeptieren und respektieren. Sollte der eigene Hund in dem Moment im Freilauf sein, dann ruft man ihn ran oder nimmt ihn, wenn man sich nicht sicher ist das er bei einem bleibt, auch kurz an die Leine und allen ist geholfen. 

In diesem Sinne wünschen wir euch alle entspannte Gassirunden!

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