Wie ihr wisst, ist unsere Nane nicht kastriert. Wir haben häufig über Pro und Contra nachgedacht, aber uns bisher immer dagegen entschieden. Allerdings begleitet uns seither auch die Angst, dass sie mal eine Pyometra bekommen könnte, Scheinschwangerschaften und Co. Bis sich gestern plötzlich alles geändert hat.
Ständige Angst
Ich hatte zwar schon einige Hündinnen in meinem Leben, aber so eine ausgeprägte Angst vor einer Pyometra hatte ich bisher noch nicht. Wobei es wahrscheinlich auch dadurch kommt, das man sich viel mehr mit dem Thema Hund, Krankheiten, Erziehung, Futter und Co. beschäftigt, als es vielleicht vor 15 Jahren noch der Fall war. Speziell durch Nanes Größe und ihr Gewicht, aber auch durch ihr Wesen hatten wir bisher immer von einer Kastration abgesehen, da unsere Maus schon relativ lange fürs Erwachsen werden gebraucht hat und wir außerdem kein OP Risiko eingehen wollten, wenn es nicht sein muss. Trotzdem begleitete uns nach jeder Läufigkeit die Angst, dass doch mal etwas sein könnte und wir es zu spät entdecken. Wir kennen leider einige Fälle aus dem Bekanntenkreis und so etwas wollten wir natürlich für unsere Maus verhindern. Zwei Mal hatten wir nach Läufigkeiten schon Verdacht auf eine Pyometra, aber bisher war immer alles gut ausgegangen.
Dieses Mal ist es anders
Vorgestern kam ich aus meinem Laden und immer wenn ich nach Hause komme, begrüßen mich Nane und Chewy überschwänglich. So auch dieses Mal. Dann gehen wir gemeinsam den Rest der Familie begrüßen. Meist läuft Nane dabei voraus...und das war auch vorgestern der Fall. Sofort fiel mir ein langer gelblicher Ausfluss auf und mir war klar, dass das mit ihrer letzten Läufigkeit vor 2,5 Wochen zu tun haben musste. Relativ panisch untersuchte ich alles genauer und habe meinen Mann gebeten, direkt am nächsten Tag zum Arzt zu fahren. Gut, dass unsere Tierärztin Frau Mauer nicht weit weg ist und vor allen Dingen immer sofort für alle Patienten da. Sie hat sich Nane näher angesehen und unser Verdacht einer Gebärmutter-Vereiterung hat sich bestätigt. Wir sind dann zum Ultraschall nach Norderstedt in die Tierklinik gefahren und dort wurde unsere Nane bis gestern in den späten Abend hinein operiert. Nach langer Sorge und einer unruhigen Nacht, kam um 1 Uhr die Entwarnung, dass sie aufgewacht ist und es ihr dementsprechend gut geht. Heute dürfen wir unsere Maus hoffentlich abholen. Wir sind so erleichtert und freuen uns einfach nur, dass sie bald wieder bei uns ist. Trotzdem geht es ja leider nicht immer so glimpflich aus, deshalb wollte ich euch auch die wichtigsten Infos zum Thema zukommen lassen:
Wie diagnostiziere ich eine Pyometra ? Symptome und Folgen!
- Vermehrtes Trinken der Hündin
- Häufigeres Wasserlassen
- Eiter (Ausfluss) über den offenen Muttermund - NUR bei der offenen Pyometra
- Häufiges Lecken - oft bei der offenen Pyometra um den Ausfluss zu beseitigen
- Aufgeblähter Bauch - bei der geschlossenen Pyometra - Hier kann der Eiter nicht ungehindert abfließen.
- Starke Schmerzen im Bauchraum - bei der geschlossenen Pyometra
Eine Gebärmutter-Vereiterung kann zu einer schweren Blutvergiftung, Fieber, einer Harnvergiftung, einem Schock oder zu spät behandelt auch zum Tod führen. Man sollte beim Verdacht auf eine Pyometra keine Zeit verlieren und zeitnah einen Tierarzt aufsuchen.
Was ist eine Pyometra?
Eine Gebärmutter-Vereiterung (Pyometra) ist eine Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter einer Hündin. Verursacht wird sie häufig durch eine bakterielle Entzündung der Gebärmutter. Eine Pyometra kommt bei älteren Hündinnen relativ häufig vor. Die Quote liegt bei bis zu 25%. In den meisten Fällen entsteht sie gegen Ende der Läufigkeit bzw. nach der Läufigkeit. Besitzer von Hündinnen sollten die Symptome kennen und nach der Läufigkeit immer ein Auge darauf haben, um entsprechend schnell reagieren zu können.
Welche Ursachen gibt es für eine Gebärmutter-Vereiterung (Pyometra) beim Hund?
In den meisten Fällen ist eine Gebärmutter-Vereiterung (Pyometra) beim Hund die Folge einer Gebärmutter-Entzündung. Sie entwickelt sich gegen Ende der Läufigkeit, wenn der Muttermund der Hündin noch geöffnet ist, sodass Bakterien über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter gelangen können. Dort verursachen die eingedrungenen Bakterien eine Entzündung.
Begünstigt wird dieser Vorgang durch den Einfluss bestimmter Hormone, die gegen Ende der Läufigkeit vorherrschen: Die Progesteron-Konzentration steigt, was dazu führt, dass sich der Muttermund der Hündin verschließt. Darüber hinaus vermindert das Hormon Progesteron die Widerstandsfähigkeit der Gebärmutter-Schleimhaut gegenüber Bakterien und sorgt dafür, dass die Gebärmutter vermehrt Sekrete (Flüssigkeiten) bildet. Die Folge: Die Bakterien vermehren sich und es entsteht eine Entzündung. Die Gebärmutter der Hündin füllt sich allmählich mit Eiter. Je nach Art der Pyometra kann dieser Vorgang lange unendeckt bleiben, was die Gefährlichkeit der Erkrankung ausmacht. Deshalb sollte man seine Hündin wirklich auch im Auge haben, während und auch nach der Läufigkeit.
Was kann man tun, wenn eine Pyometra vorliegt?
- Eine OP ist je nach Ausprägung häufig unumgänglich.
- Es gibt bei der offenen Pyometra wohl auch hormonelle Behandlungen, allerdings ist das Risiko, dass wieder eine Pyometra auftritt relativ groß
- Beratet euch mit eurem Tierarzt. Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann holt auf jeden Fall zeitnah noch eine zweite Meinung ein, aber wartet lieber nicht zu lange.
Bitte passt auf eure Fellnasen auf und geht lieber einmal zu viel zum Tierarzt, als einmal zu wenig. Es kann da wirklich um Minuten gehen, wenn so eine Pyometra platzt. Wir drücken euch die Daumen, dass ihr von dem Mist verschont bleibt!