Fütterhemmung deiner Menschen in vier einfachen Schritten abbauen!

Fütterhemmung deiner Menschen in vier einfachen Schritten abbauen!

Mein Name ist Horton. Ich bin ein 14 Monate alter alleinerziehender Mischlingsrüde mit Migrationshintergrund und habe zwei Menschen (Männchen und Weibchen) bei mir aufgenommen. 

Die beiden bereiten mir in letzter Zeit großen Kummer, da sie einfach nicht in der Lage sind mit hündischer Unlogik umzugehen. Ich habe Euch ja bereits eine Übung aus dem HORTOGA (Hortons Hunde-Yoga) vorgestellt, in der ihr gelernt habt, wie ihr euren Menschen das Kommando “Platz” beibringen könnt.

Heute möchte ich Euch eine weitere Übung vorstellen: Der lauernde Lukullus.

Intelligenten Lebewesen ist es völlig klar, dass der dauerhafte und unbegrenzte Zugang zu Nahrung ein Grundrecht ist. Menschen - und das müsst ihr euch undbedingt merken - sind aber nicht intelligent. Sie jagen ihre Nahrung nicht, sondern sammeln totes Fleisch auf, dass sie dann in ihrem Bau auch noch bis zur Unkenntlichkeit verbrennen. Im gleichen Bau verrichten sie dann auch noch völlig selbstverständlich ihr Geschäft.

So lieb ihr eure Menschen auch habt, sie sind offensichtlich zurückgebliebene Aasfresser  und stehen damit noch unter den Katzen. Ihr seht also, dass es besonders wichtig ist beim Training langsam und behutsam mit diesen Pflegefällen umzugehen!

Schritt 1: Carpe Diem

Im ersten Schritt musst Du dafür Sorge tragen, dass dein Mensch auch die Gelegenheit bekommt dich ausreichend zu füttern. Fokussiere dich also auf dein Inneres und spüre die Bewegungen und Geräusche in deinem Umfeld. Alle Bewegungen und alle Geräusche. Horche in dich hinein. Raschelt da eine Tüte? Öffnet sich die Kühlschranktür? Sei entspannt, aber allzeit bereit. Gerade bei untrainierten Menschen empfiehlt es sich, diesen auf Schritt und Tritt zu folgen. So kannst Du selbst bei auf den Boden gefallenen Essenresten deutlich machen, dass Du zu deinen Menschen stehst und weiter mit ihnen arbeiten wirst. Ein Grundsatz des HORTOGA lautet: Training ist immer und Futter ist überall.

Schritt 2: Hilf deinem Weibchen

Lege deinen Kopf zur Seite und schau das Weibchen traurig an. Atme ganz ruhig weiter und lasse das Weibchen nicht aus dem Blick, bis Du einen leichten Glanz in ihren Augen bemerkst. Das ist ein Zeichen dafür, dass ihr Fütterreflex unmittelbar bevorsteht. Neige den Kopf jetzt ganz ruhig zur anderen Seite, ohne dabei den Blickkontakt zu verlieren. Atme noch einmal tief ein und gehe einen Schritt auf das Weibchen zu. Wenn Du alles richtig gemacht hast, wirst Du jetzt einen liebreizenden Gesang hören: “Ohhhiuiiiiiioooo, Du bist ja soooooo süüüüüüüüüß. Komm her Du kleiner Scheisser. Hmhhhh... ein Leckerlie!” Belohne das Weibchen mit einem beherzten Haps, der das Futter auf einmal verschwinden lässt. Praxistipp für große Hunde: Diese Übung kann man sehr schön mit erhöhtem Speichelfluss unterstützen!

Schritt 3: Hilf deinem Männchen

Nachdem Du die etwas härtere Nuss geknackt hast, kannst Du dich jetzt der Schwachstelle in der Nahrungskette zuwenden. Das Männchen lässt sich leichter in einer aktiven und unbeschwerten Umgebung trainieren. Gehe aus deiner fokussierten Grundhaltung in eine verspielte Atmosphäre über und lehne dich mehrfach deutlich spürbar gegen die Beine des Männchens. Durch seinen deutlichen Gegendruck spürst Du seine Bereitschaft mit dir zu trainieren. Erhöhe kontinuierlich den Druck und gehe in leichte Sprünge über. Wenn das Männchen während der Übung in eine passive Haltung übergeht, dann stupse ihn beharrlich mit deiner Schnauze und lecke ausgiebig an seinen Händen. Auch hier wirst Du im Erfolgsfall einen fröhliche Gesang vernehmen: “Ahhhhhhrrrg,Horton Du nervst mich. Hier ist ein Leckerlie, aber jetzt hau ab.” Auch hier musst Du das richtige Verhalten deines Zweibeiners sofort positiv verstärken, in dem Du die Übung mehrfach wiederholst. Auch wenn es manchmal schwerfällt, Du musst dranbleiben. Es lohnt sich!

Schritt 4: Think Big

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass es eine natürliche Futtermengenbegrenzung gäbe. Hier beschränkst Du nur unnötig deinen eigenen Horizont. In der Menschenwelt gibt es den Begriff “satt”, der aber für uns Hunde keine Bedeutung hat. Du musst nur an dich glauben, dann kannst Du mehr und schneller fressen, als Du es jemals für möglich gehalten hast. (Hier empfehle ich eine besondere HORTOGA-Übung: Die schmatzende Buffet-Fräse) Bei dieser Übung kannst Du deine affenähnlichen Hausgenossen einfach in das Training integrieren. Du lässt die Menschen eine Schüssel mit Futter auf den Boden stellen. Um den Unterricht lebhafter zu gestalten, kannst Du die ersten Male bereits fressen, bevor der Napf den Boden erreicht. So haben auch die Zweibeiner mehr Spaß. Fortgeschrittene fixieren den Napf und spannen dabei sämtliche Muskeln an. Dabei atmest Du tief ein, bis Du in den so genannten Shaolinhund-Tunnel kommst. Es gibt nur noch dich und das Futter. Auf das Startsignal deiner Lehrlinge beginnt das große Fressen. Ziel ist es , das gesamte Futter unter blitzartiger Entspannung der Muskeln einzuatmen. Das wird nicht gleich gelingen, also: üben üben üben!

Beim nächsten Mal zeige ich dir eine einfache Übung mit der Du den Menschen abgewöhnen kannst ständig Stöckchen wegzuwerfen. Fortgeschrittene können ihren Menschen gleich beibringen das Stöckchen selbst zu holen.

Mehr von mir gibt es hier: www.geschichten-mit-biss.de oder hier bei Facebook.