Fütterung des wachsenden Hundes – worauf kommt es an?

Fütterung des wachsenden Hundes – worauf kommt es an?

Das Wachstum des Hundes ist eine kritische Phase.

Vervielfacht sich doch innerhalb weniger Monate das Geburtsgewicht. Im Vergleich zum Menschen werden Hunde in Höchstgeschwindigkeit groß: Erreicht eine Deutsche Dogge ihr Endgewicht von 65kg mit knapp 2 Jahren, so hat der menschliche Körper für diese Entwicklung gut anderthalb Jahrzehnte Zeit.

Der Organismus des Hundes ist mit Auf- und Umbauprozessen gefordert, für die eine Vielzahl an Nährstoffen benötigt werden. Für ein gesundes Wachstum ist daher eine individuell bedarfsgerechte Fütterung von Bedeutung.

Der Mythos von gefährlichen Proteinüberschüssen

Die Annahme, dass eine hohe Proteinzufuhr im Wachstum Entwicklungsprobleme und Skelettschäden verursacht oder begünstigt, ist durch Studien widerlegt worden.

Dennoch hält sich die Empfehlung, im Wachstum ein Futter mit moderatem Proteingehalt zu füttern, in Züchterkreisen, bei Futtermittelherstellern und selbst bei einigen Tierärzten noch immer hartnäckig.

Es wird bei Welpenfutter mit einem niedrigem Proteingehalt geworben oder gar empfohlen, ein Adultfutter zu geben. Dabei ist der Bedarf an hochwertigem Eiweiß bei Junghunden besonders hoch.

Nein, es sind es andere Faktoren, die zu Problemen führen:

Bekommt ein Welpe zu viel Energie (z.B. durch ein sehr kalorienreiches Futter, zu große Futtermengen oder durch zu viele Leckerlis nebenbei), so wird er nicht dick, sondern wächst zu schnell in die Höhe.

Das noch unreife Skelett leidet unter der Überbelastung durch das Körpergewicht und es kann zu orthopädischen Fehlentwicklungen kommen, die den Hund unter Umständen sein Leben lang beeinträchtigen.

Weicht zudem die Zufuhr mit den für den Knochenaufbau benötigten Mineralien Calcium und Phosphor deutlich vom Bedarf ab, ist das Risiko für Wachstumsstörungen nochmals stark erhöht.

Wie füttert man also seinen Welpen, um ihn im Wachstum bestmöglich zu unterstützen?

Möchte man ein Fertigfutter füttern, so wählt man am besten ein Produkt eines Herstellers, der einige Erfahrung vermuten lässt und schon länger am Markt etabliert ist.

Hilfreich kann dabei auch ein Blick auf die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung sein: Die Mengenangabe sollte sich auf das zu erwartende Endgewicht und das aktuelle Alter beziehen.

Dies hilft, eine zu hohe Energiezufuhr zu vermeiden – im Gegensatz zu Angaben, die das aktuelle Gewicht des Welpen zu Grunde legen. Denn das kann im ungünstigen Fall ja bereits zu hoch sein…

Bei den angebotenen Produkten gibt es teilweise große Unterschiede in der Zusammensetzung:

Wer unsicher ist, welches für seinen Hund geeignet ist, bekommt dazu Hilfestellung im Rahmen einer tierärztlichen Fütterungsberatung.

Und auch wenn man es damit nur gut meint: Zu einem Alleinfuttermittel für wachsende Hunde sollten keinesfalls aus dem Handgelenk dosierte Mineralergänzungen, wie z.B. „Welpenkalk“, gegeben werden. Es sei denn, Produkt und Dosierung sind vom Tierarzt individuell ermittelt und empfohlen worden. Denn auch ein „zu viel“ kann schädlich sein.

Wer das Futter selbst zubereiten oder zum Fertigfutter eine frische Mahlzeit ergänzen möchte, sollte sich unbedingt von einem spezialisierten Tierarzt beraten lassen. Häufige Fütterungsfehler und daraus resultierende gesundheitliche Probleme lassen sich so schon im Vorfeld vermeiden.

Mit Rationsplänen, die an die jeweilige Wachstumsphase angepasst werden, lässt sich die Nährstoffzufuhr dann ganz individuell gestalten.

Unabhängig von der gewählten Fütterungsform ist es ratsam, sich für seinen Welpen eine Wachstumskurve erstellen zu lassen. Mit ihrer Hilfe kann man in regelmäßigen Abständen das tatsächliche Gewicht mit der Empfehlung abgleichen und bei einer Abweichung die Futtermenge anpassen, um ein allmähliches und kontinuierliches Wachstum zu erreichen.

Denn dies legt den Grundstein für ein aktives und gesundes Hundeleben.

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