Wie oft haben wir diesen Satz schon auf Hundewiesen etc. gehört! Dem tun sie nix - der hat Welpenschutz! Aber gibt es Welpenschutz wirklich?
Es ist ein Gerücht
Zumindest hält sich das Gerücht, dass es ihn gibt, schon Ewigkeiten. Was verstehen die Leute denn unter Welpenschutz? Häufig wird gesagt, dass die kleinen Welpen einen besonderen Schutz im Spiel, beim Freilauf und bei Kontakten mit erwachsenen Hunden haben. Sie von ihnen auf keinen Fall gebissen oder gemobbt werden. Angeblich wissen erwachsene, fremde Hunde, dass der kleine Welpe schutzbedürftig und hilflos ist und deshalb lassen sie ihn gewähren und in Ruhe.
Dieses Gerücht ist allerdings auch wirklich nur ein Gerücht. Es gibt keinen generellen Welpenschutz für Welpen. Wenn überhaupt, dann gilt das innerhalb der ersten Wochen im eigenen Rudel, aber nicht gegenüber fremden Hunden und auch nicht nach den ersten 8-10 Wochen eines Hundes.
So ist es auch bei Wölfen
Ähnlich ist es übrigens im Wolfsrudel. Fremde Wölfe kommen in den ersten Wochen eh nicht in die Nähe der Welpen, denn das verhindert die Mutter und nach den ersten 6-8 Wochen lernen auch sie ihre Grenzen im eigenen Rudel kennen.
Wenn man sich also darauf verlässt, dass der eigene Welpe von fremden Hunden nicht angegangen wird weil er Welpenschutz genießt, dann ist man auf dem Holzweg. Dieser Weg kann speziell für den Welpen recht gefährlich sein und wenn auch nicht zu körperlichen Schäden, zumindest zu seelischen Folgen führen, wenn er in frühester "Kindheit" von einem erwachsenen Hund attackiert wird.
Positive Erfahrungen sammeln
Damit man später keinen total verängstigten Hund an seiner Seite hat, der lieber Kontakte zu anderen Hunden meidet, sollte man darauf achten, dass er im ersten Lebensjahr positive und gute Erfahrungen im Umgang mit anderen Artgenossen hat. Also - es gibt keinen generellen Welpenschutz und deshalb muss man als Hundehalter selber dafür Sorge tragen, dass der eigene Welpe nicht in Hundebegegnungen angegangen wird.