Auf den Zahn gefühlt!

Auf den Zahn gefühlt!

Unsere Partnerin Dr. Sinet Zadil hat sich im Bereich Zahnmedizin für Tiere weitergebildet und bietet euren Vierbeinern auch auf diesem Gebiet umfassendes Wissen und mögliche Behandlungen an. Sie hat einige Infos und Möglichkeiten rund um das Thema Zähne für euch zusammengefasst!

Zahnprobleme sind eine der häufigsten Erkrankungen, weshalb Tiere in unserer Praxis vorgestellt werden. Laut der deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde leiden etwa 80 % aller Hunde und Katzen über 3 Jahren an Erkrankungen in der Maulhöhle. Weit über die Hälfte dieser Tiere haben eine Paradontitis und alle diese Erkrankungen wirken sich negativ auf die allgemeine Gesundheit und die Lebenserwartung der Tiere aus.

Wie entstehen Zahnerkrankungen?

Zuerst bildet sich Plaque bzw. Zahnbelag: eine weißliche klebrige Ansammlung von Belägen auf den Zahnoberflächen, bestehend aus Nahrungspartikeln, Bakterien und bakteriellen Nebenprodukten. Plaque ist die grundlegende Ursache von Paradontalerkrankungen sowie anderen Erkrankungen der Maulhöhle, kann aber durch leichtes Schaben bzw. Bürsten entfernt werden. Plaque bildet sich sehr schnell, weshalb eine Zahnbehandlungen ohne häusliche Zahnpflege keinen Sinn macht (siehe homecare).

Durch die Verkalkung des Zahnbelags (durch den Speichel und anderer stark mineralhaltigen Flüssigkeiten) entsteht Zahnstein: dieser kann innerhalb von 48 Stunden ab der beginnenden Plaquebildung entstehen. Durch seine raue, poröse Oberfläche ist er der perfekte Nistplatz für weitere Plaqueablagerungen und somit für noch mehr Zahnstein. Zahnstein kann nur professionell entfernt werden (bei uns mittels Ultraschall). Da dieser so schnell entsteht, bringt Zahnpflege (homecare) nur etwas, wenn sie täglich durchgeführt wird.

Mögliche Folgen von Plaque und Zahnstein:

• Gingivitis: ist eine leichte Zahnfleischentzündung. Sie wird durch Plaque verursacht und kann zur Paradontitis führen. Mit geeigneter Zahnreinigung muss es nicht dazu kommen. Die Gingivitis ist die einzige Paradontalerkrankung, die reversibel ist.

• Paradontitis: umfasst den entzündlichen Schwund und die Zerstörung des Zahnbettes. Diese wird hauptsächlich durch Bakterien verursacht und kann zur Zahnlockerung und zum Zahnverlust führen. Zudem bilden sich durch die Zerstörung des Zahnbettes Zahnfleischtaschen, in denen sich Zahnstein, Bakterien und Plaques ungestört sammeln können und so die Paradontitis weiter verschlimmern. Wenn die Paradontitis über lange Zeit besteht, bildet sich zuerst das Zahnfleisch und im schlimmsten Fall sogar der Kieferknochen zurück, was zur Freilegung des hochsensiblen Wurzelbereichs führen kann

Woran kann ich merken, dass mein Tier Zahnprobleme hat?

  • Mundgeruch, gerötetes Zahnfleisch, abgebrochene oder verfärbte Zähne 
  • Fressunlust, eigenartiges Kauen
  • kann nicht mehr gut riechen (häufig auffällig z.B. bei Jagdhunden) da Tiere aufgrund einer Verbindung zwischen Maul und Nase ihren eigenen Mundgeruch riechen können
  • Handscheue
  • Umfangsvermehrungen im Mund

Welche Leistungen bieten wir zum Thema Zahngesundheit an?

• Professionelle Zahnreinigung:

  1. Erstellung eines ausführlichen Zahnbefundes inkl. Messung der Zahntaschentiefen (Scaling)
  2. Entfernung des Zahnsteins: manuell (vor allem in den Zahnfleischtaschen) und mittels Ultraschall und anfärben der Zähne, um sicherzustellen, dass alle Beläge entfernt wurden.
  3. Wenn es nötig ist, werden Zahnfleischtaschen mittels Laser gekürzt
  4. Polieren der Zahnoberflächen, da diese durch die Zahnsteinentfernung rau sind und sich dann Beläge sonst schneller wieder festsetzen können.
  5. Fluoridieren der Zähne mit einem speziellen Schaum um die Zähne zu stärken und vor neuen Belägen zu schützen

Wenn Sie es wünschen, können Sie während der Zahnsanierung mit anwesend sein. Auf Wunsch erhalten Sie alle erhobenen Befunde ausgedruckt oder auf einem USB-Stick. Da Hunde und Katzen Ultraschall deutlich besser hören als wir, findet die Behandlung immer unter einer Sedierung statt.

  • Einführung in die „homecare“: wir üben mit Ihrem/er Hund/Katze das Zähneputzen und bieten Ihnen verschiedene Produkte zur Zahnpflege an.
  • Dentalröntgen: spezielle Zahnaufnahmen, um die Gesundheit der Zähne besser erhalten zu können und um fundierte Entscheidungen zu treffen, ob z.B. ein Zahn gezogen werden muss.
  • Zahnextraktion (Zähne ziehen): falls ein Zahn nicht zu erhalten ist
  • Zahnfüllungen: auch Tiere können Karies bekommen, mit einer Kunststofffüllung kann, genau wie bei uns, der Zahn erhalten werden und muss nicht gezogen werden
  • Zahnrekonstruktionen bei Zahnmissbildungen, Staupegebiss oder gebrochenen Zähnen
  • Tumoroperationen im Maul mit der neusten Lasertechnik. So können Umfangsvermehrungen, auch an schwer zugänglichen Stellen punktgenau entfernt werden. Es kommt kaum zu Blutungen und die Heilung verläuft meistens komplikationslos.

Was können Sie tun?

Wie schon erwähnt ist die „homecare“ das A und O um die Zahngesundheit zu erhalten. Der Goldstandard ist hierbei das tägliche Zähneputzen zu Hause. Wir üben gerne mit Ihnen und Ihrem Tier in der Praxis (10 - er Karte), wir helfen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Zahnbürste und beraten Sie, falls das mit dem Zähneputzen nicht klappt über sinnvollen Alternativen. Sprechen Sie uns einfach darauf an. 

Text: Sinet Zadil (TapWeV)

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