Autofahren - nein, danke!

Autofahren - nein, danke!

Es werden nicht alle Hunde als begeisterte Autofahrer geboren und viele hassen es sogar regelrecht. Aber man kann so etwas auch üben. 

Unsere beiden Vierbeiner, Nane und Chewy, sind absolut großartige Beispiele für dieses Hundethema. Da haben wir unsere Nane, die zu Beginn eher der zurückhaltend begeisterte Autofahrer war und Chewy, der regelmäßig Konzerte vor Aufregung beim Fahren veranstaltet.

Warum fährt der Hund nicht gerne mit?

Es kann verschiedene Ursachen haben, warum Hunde ungern Auto fahren.

  • Schlechte Erfahrungen gemacht - eventuell hat er sich bei einem Bremsmanöver weh getan, es gab laute Geräusche etc.
  • Sein Gleichgewichtssinn macht das Autofahren nicht so gerne mit und es wird ihm übel.
  • Er ist das Autofahren noch nicht gewöhnt und muss es noch kennenlernen (häufig bei Tierschutzhunden von der Straße der Fall).
  • Der Vierbeiner hat Angst vor den Geräuschen während der Fahrt.

Aller Anfang ist schwer

Viele Hunde erleben ihre erste Autofahrt als Welpe, wenn sie vom Züchter abgeholt werden und in ihre neue Familie kommen. Bereits dieses Erlebnis ist natürlich besonders aufregend und sollte möglichst gut geplant werden. Während der Abholung sollte noch eine zweite Person für den Welpen da sein, so dass er während der Fahrt nicht allein ist und man reagieren kann, wenn etwas passiert. Nane war bei ihrer Abholung ziemlich eingeschüchtert während der Fahrt, aber ich habe mir die größte Mühe gegeben sie abzulenken und zu kraulen, so dass es doch relativ gut geklappt hat. Es ist aber auch völlig normal, wenn eure Fellnase eventuell während der ersten Fahrt bzw. Fahrten spucken muss und ihr solltet auf keinen Fall schimpfen, wenn so etwas geschieht. Die wenigsten Hunde sind von Anfang an gute Autofahrer und meistens dauert es einige Fahrten, bis der Vierbeiner doch noch die Blechkisten für sich entdeckt. 

Behutsam vorgehen

Wenn es sich bei eurem Vierbeiner um einen älteren Hund handelt oder ihr wisst, dass schon mal etwas vorgefallen ist, dann müsst ihr in ganz kleinen Schritten arbeiten. Manche Hunde haben so große Angst vor dem Fahren, dass sie gar nicht ins Auto einsteigen. Bei Chewys Schwester war das eine Zeit lang so, nachdem sie sich bei einer Vollbremsung mal ganz stark erschrocken hat. Es hat Monate gedauert, bis sie wieder normal ins Auto eingestiegen ist. Aber es hilft alles nicht. Da kann man wirklich nur Schritt für Schritt vorgehen und auf keinen Fall mit zu viel Druck arbeiten. 

Mögliche Tipps

  • Die Kofferraumklappe des Autos offen lassen und einfach nur mit dem Hund einige Tage im Training um das Auto herumgehen. Belohnen, wenn der Vierbeiner entspannt bleibt. Neben dem Auto verweilen und immer loben, wenn man in der Nähe des Fahrzeuges ist. 
  • Sobald das gut klappt, auch mal in den Kofferraum setzten. Also, erst einmal der Mensch. Eventuell kommt die Fellnase schon hinzu, wenn nicht mit Leckerchen locken und warten, was der Hund anbietet. Sollte er in den Kofferraum kommen, dann überschwänglich loben und belohnen. Danach kann der Vierbeiner wieder aussteigen. Auf keinen Fall zu früh die Kofferraumklappe schließen, sondern wirklich abwarten, bis es gut sitzt.
  • Bei Spielzeugfans kann man natürlich auch ein Spielchen im Auto / Kofferraum einbauen, um das Ding positiv zu verknüpfen.
  • Manchmal hilft es auch, wenn man die Lieblingsdecke, das tollste Kuscheltier etc. mit in das Auto gibt. 
  • Wenn es klappt, dass der Vierbeiner einsteigt und entspannt dabei ist, dann einfach mal die Türen schließen und nur den Motor anlassen. Bleibt der Hund ruhig, dann wieder überschwänglich loben. Wenn nicht, dann abwarten bis er sich beruhigt und in dem Moment schnell belohnen. 
  • Die ersten Fahrten sollten erst erfolgen, wenn der Vierbeiner beim Starten des Motors cool bleibt und auch sonst relativ entspannt wirkt. Dann natürlich nicht direkt eine 250 km Tour hinlegen, sondern zur Lieblingswiese fahren, einen Hundekumpel besuchen etc. Positive Ziele festigen für den Hund auch den positiven Aspekt des Autofahrens.
  • Es kann bei manchen Fellnasen wirklich dauern und es gibt auch Fälle, die nie begeisterte Autofahrer werden, aber mit Ruhe und kleinen Schritten, klappt es bei den Meisten. 
  • Wenn die Übelkeit bei eurem Vierbeiner sehr stark ist, dann kann euer Tierarzt oder Tierheipraktiker euch eventuell auch mit Mitteln gegen Reiseübelkeit helfen. 

Zu viel...

Unser Chewy ist das genaue Gegenteil. Wenn er ins Auto darf, dann weiß er, dass Action und Spaß angesagt sind. Das kann auch anstrengend sein, denn er quietscht vor Aufregung die ganze Fahrt. Bzw. hat er das früher gemacht. Mittlerweile nur noch die ersten 2-3 Minuten, aber auch das war ein Stückchen Arbeit. Dazu ein anderes Mal mehr. Wir wünschen euch viel Erfolg beim Training und hoffen, dass eure Fellnasen und ihr tolle Autofahrten zusammen erlebt. 

Und denkt bitte an die Sicherheit eurer Hunde beim Fahren! 

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