Dalmatiner

Der Dalmatiner – (k)ein Hund für Jedermann !

Der Dalmatiner mit seinem getupften Haarkleid ist mit Abstand einer der „Auffälligsten“ Rassen der Welt. Auch wenn seine Herkunft teilweise ungeklärt ist, kann wohl jeder Dalmatinerbesitzer unterschreiben, dass sie sehr „wärmeliebend“ sind und auch bei höchsten Temperaturen noch vor dem Kamin oder in der prallen Sonne liegen können ohne wegzuschmelzen…

Sehr kalten Temperaturen hingegen können sie auf Dauer nicht standhalten!

Dalmatiner werden weiß geboren. Mit zunehmendem Alter nehmen nicht nur seine Punkte zu, sondern ebenfalls wachsen seine körperliche Ausdauer und vor allem aber seine „Geistige“, indem er sich immer neue Vorgehensweisen aneignet um „seinen“ Besitzer geschickt zu manipulieren. Spätestens im Alter von 2-3 Jahren (gute Führung vorausgesetzt!) hat er die Fähigkeit entwickelt Gedanken zu lesen. Würde der Dalmatiner 50 Jahre alt werden, könnte er vermutlich telepathische Kräfte entwickeln, die dass Brötchen vom Frühstückstisch in einen Speckmantel schlüpfen ließen, um es dann auf direktem Wege in sein Maul zu teleportieren…

Oft wird er zu Unrecht als stur beschrieben. Mit Härte erreicht man beim Dalmatiner nichts, daher kommt so mancher Besitzer an seine Grenzen. Dem Dalmatiner allerdings mangelt es an Einfallsreichtum keineswegs, daher muss man in der Hundeerziehung seine Kreativität mehrfach unter Beweis stellen…

Von Außenstehenden oft als „böse“ angesehen, aber für den Dalmatiner absolut typisch und freundlich gemeint, ist das Grinsen mit mehr oder weniger hochgezogenen Lefzen, welches oft bei großer Freude gezeigt wird…

Auch das der Dalmatiner ein erhöhtes Aggressionspotenzial haben soll,  was darauf zurückzuführen sei, dass er früher die Kutschen gegen Feinde verteidigt hat ist weder bewiesen noch nachvollziehbar, denn in der gesamten Zeitspanne der Entwicklung gesehen nur eine sehr kleine Epoche und die Schlussfolgerung überaus fraglich…

Die elegante, muskulöse Figur des Dalmatiners, die stolze Haltung und seine markante Sichelrute, wird von  vielen Hunden dessen Repertoire in Bezug auf andere Hunderassen nicht allzu geschult ist, oft fälschlicherweise als „dominant“ interpretiert. Oft reagieren daher Artgenossen schon mal etwas „angespannt“ beim Anblick eines Dalmatiners (wen wundert‘s!?), der ebenfalls kurzfristig bei Anspannung Einzufrieren scheint…

Wer öffentliche Aufmerksamkeitserregung vermeiden will, für den ist der Dalmatiner garantiert die falsche Wahl, denn dieser steht gerne und oft im Mittelpunkt. Er verlangt alle Aufmerksamkeit und ist kein Hund der einfach so mitläuft und nicht ohne reifliche Überlegung angeschafft werden sollte. Unausgelastet stumpft der sensible Dalmatiner entweder komplett ab oder entwickelt sich zu einem Hund mit Verhaltensauffälligkeiten die mit einem  Kind mit ADHS zu vergleichen sind und sich auf verschiedene Arten äußern kann…

Dem Dalmatiner ist nahezu jedes Mittel recht um Aufmerksamkeit zu erregen…

Wer darauf hofft, dass der Dalmatiner im Alter ruhiger wird, kann lange warten, denn grundsätzlich sind sie bis ins hohe Alter fit und aktiv. Als Begleithund sind sie es gewohnt keine Schwäche zu zeigen, immer aufmerksam zu sein überall mit hin zu gehen… Sein Alter sieht man ihm wenn überhaupt erst im sehr hohen Alter an, da graue Schnauzen kaum sichtbar sind und Dalmatiner von Jahr zu Jahr hübscher werden.

Kein Hund hat ein weicheres Fell als der Dalmatiner ! Der Nachteil… kaum ein anderes Haar ist so widerstandsfähig und schlecht zu beseitigen wie „dieses“…

Ansonsten benötigt der Dalmatiner keinen besonderen Pflegeaufwand, denn dies erledigt er am liebsten auf „seine“ Art…

Es gibt allerdings auch einige Vertreter unter ihnen, die jedoch der Ansicht sind, sie seien sowieso für alles zu „fein“ und wissen selbst kleinste Pfützen galant zu umgehen…

Einen Jagdtrieb hat der Dalmatiner eigentlich kaum, dennoch kommt es vor, dass der ein oder andere doch eine Vorliebe dafür hat, dies ist aber eher selten…Kurzzeitig  zur Jagd von  Adligen eingesetzt, wurde er aber schnell durch hauptsächlich aus England kommende  jagdlich besser taugliche Rassen ersetzt, aber behielt sein Ansehen als „Adelshund“

Was jedoch ein extremes Problem für  99% der Dalmatiner darstellt sind „Eichhörnchen“!!! Welche Antipathie sich dahinter verbirgt, darüber lässt sich jedoch nur mutmaßen…

Nein, der Dalmatiner ist  kein kinderlieber Jagdhund!

Leider wurde durch den Film 101-Dalmatiner die Rasse fälschlicherweise zum „absolut familientauglichen Pongo & Perdita Modehund“ erklärt, was mit sich trug, dass viele Dalmatiner , weil sie zu anstrengende Nervenbündel mangels nötiger Auslastung wurden ihr Zuhause verloren. Einfach ausgesetzt, abgeschoben oder im Idealfall im Tierheim oder an andere Tierschutzorganisationen übergeben, die sich auf diese Rasse spezialisiert haben, wie z.B. der Verein SOS-Dalmatiner e.V. (www.sos-dalmatiner.de)

Denn besondere Hunde brauchen besondere Menschen !

Einmal im Jahr treffen sich diese „punkteverrückten“ Menschen auf dem Dalmatinerfestival, wo ein Wochenende lang unter Gleichgesinnten gewandert, gegrillt, gechillt, gequatscht, gespielt und für einen Guten Zweck gesammelt wird…

Weiter Infos unter: www.dalmatinerfestival.de

(Verfasst von: Denys’e Oberhoff)