Der Tamaskan ist eine noch recht unbekannte Rasse, die ursprünglich aus 5 Schlittenhunden unbekannten Ursprungs entstanden ist.
Diese wurden von den USA nach Großbritannien gebracht und dort später mit Sibirischen Huskies, Alaskan Malamutes und Deutschen Schäferhunden bzw. entsprechenden Mischlingen gekreuzt. Von dort gelangten die Tamaskane nach Finnland, wo weitere wolfsartig aussehende Schlittenhunde eingemischt wurden. Die so entstandenen Hunde wurden später nur noch untereinander gekreuzt.
Da die ursprüngliche Bezeichnung „wolf-dog“ zu Missverständnissen führen könnte und der entstandene Typ Hund nicht näher mit den Wölfen verwandt war, wurden die Tiere 1988 in „Northern Inuit“ umbenannt. Eine „Northern Inuit Gesellschaft“ gründete sich, spaltete sich aber später in zwei Lager. Die Britische internationale Utonagan Gesellschaft löste die Utonagan Gesellschaft ab.
Auf Grund von ungenauen Zuchtstatistiken kam es zu Inzucht mit Nahe verwandten Tieren und es musste gezwungenermaßen nach neuem Fremdblut gesucht werden. Die Züchter wurden in Lappland fündig und so konnte 2005 mit Hilfe der lappländischen Rasse der Genpool wieder erweitert werden.
Im Jahr 2006 wurde die Britische internationale Utonagan Gesellschaft geschlossen und das „Tamaskan Dog Register“ gegründet. Seit diesem Jahr finden Exporte von Tamaskanen in verschiedene Länder und Kontinente statt.
Später, in 2010 wurde der Tamaskan Germany Club gegründet, dieser arbeitet seit 2012 mit dem Tamaskan Dog Register zusammen.
Inzwischen ist es 2016, die Rasse hat sich weiterentwickelt und der Genpool konnte durch Einkreuzung gründlich ausgesuchter Fremdrassen deutlich erweitert werden. Die Aussage, dass sich kein Wolfsblut in den Adern der Tamaskane befindet, wurde inzwischen widerlegt. 2009 wurde z.b. ein Saarloos Rüde eingekreuzt.
Auch wenn die Tamaskane toll anzusehen sind und nur wenig bis sehr wenig Wolfsanteil (lowcontent – nocontent) in sich tragen, sind sie keine Hunde für jedermann.
Die großen, kräftigen Tiere können ihre nordische Herkunft nicht verstecken und auch im Charakter schlägt diese immer wieder durch. So ist der Tamaskan sehr Rudelbezogen und tut sich oft schwer, mit dem alleine bleiben. Einige Tiere können nie ohne ihre Besitzer sein. Daher wird der Tamaskan in den meisten Fällen nur zu einem bereits vorhandenen Hund vermittelt.
Auch kann es passieren, dass man einen wahren Ausbruchskünstler bekommt, der um bei seiner Bezugsperson zu sein, sogar Türen öffnet oder hohe Zäune überwindet. Die belastbaren Nordhunde sind Anstrengung gewohnt und keine Tiere für Couchpotatoes. Zudem kann ihnen ein Jagdtrieb nicht ganz abgesprochen werden. Es gibt viele Hunde, die keinen Jagdtrieb mitbringen, aber auch viele, die starken Jagdtrieb haben.
Typisch ist auch ein ziemlicher Sturkopf – mit Erziehung nach Lehrbuch kommt man bei den schlauen Tieren oft nicht weit und muss manchmal um drei oder vier Ecken denken, damit etwas funktioniert.
Trotz all ihrer Macken sind sie aber wunderbare Tiere. Alle Tamaskane die ich kennenlernen durfte haben einen durchweg offenen Charakter und mögen Menschen.
Auch sind sie sehr in sich „rund“ und strahlen auch trotz aktueller Aufregung (weil Frauchen wiederkommt) eine gewisse Ruhe aus.
Die Optik spielt natürlich beim Tamaskan eine große Rolle: Wölfisches Aussehen bei hündischem Verhalten ist das Ziel. Da die Rasse aber immer noch sehr jung ist und das Hauptaugenmerk (richtigerweise) auf der Gesundheit, statt auf der Optik liegt, unterscheiden sich viele Tamaskane auf den ersten Blick gewaltig. So sind zum Beispiel einige sehr groß, andere eher klein und sehr zierlich.
Auch die Farben variieren: Von rötlich über hell/dunkel-wolfsgraubishin zu schneeweiß ist alles vorhanden.
Eines haben die Tamaskane alle gemein: Den Spaß an der Arbeit. Hierbei sind die Vierbeiner vielseitig einsetzbar: Von Rettungshundearbeit über Therapiehundearbeit bishin zu Agility finden sich Tamaskane in vielen Sportarten wieder. Aber auch lange Spaziergänge und Radfahren genießt der Wolf-look-a-like, solange er mit seinem Rudel Zusammensein kann.
Tamaskan bedeutet übrigens „mächtiger Wolf“ :)
Wir haben uns bei einem Besuch einer Messe spontan in diese anspruchsvolle Rasse verliebt und freuen uns auf einen in sich ruhenden Gegenpol zu unserer hyperaktiven Flummi-Mila. Denn bei uns wird hoffentlich bald ein kleiner Tamaskanwelpe einziehen.
Mehr über den Tamaskan erfahrt ihr auf der Seite von Tamaskan-Germany, in der Tamaskan-Germanyfacebook-gruppe und auf folgenden Seiten:
http://www.tamaskan-germany.de/
http://www.tamaskan-vom-muensterland.de/Links
https://de.wikipedia.org/wiki/Tamaskan
Eigenschaft | Tolerant, Agil, Gehorsam, Intelligent, Umgänglich |
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Größe | Rüden: 63-84 cm? Hündinnen: 61-71 cm |
Gewicht | Rüden: 32-50 kg Hündinnen: 25-41 kg |
Fell | Raues, dickes Fell |
Farbe | Wolfsgrau, rot-grau, schwarz-grau |
FCI Gruppe | Nicht FCI anerkannt |